Geschichte

Vereinschronik ESV Wolfau

Der Eisschützenverein Wolfau wurde im Jahr 1969 fast ausschließlich von Männern des Ortsteiles Oberbergen als „ESV Wolfau-Oberbergen“ gegründet.

Dieser Vereinsvorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen:

Obmann: Ritter Alfred sen., Stellvertreter: Igler Herbert, Schriftführer: Stelzer Helmut, Stellvertreter: Krammer Otto, Kassier: Ernst Günther sen., Stellvertreter: Koller Franz, Sektionsleiter: Walter Bischof, Stellvertreter: Lehner Erich, Kassakontrolle: Bischof Josef und Penner Gerhard, Materialverwalter: Madl Helmut. Weitere Gründungsmitglieder waren Igler Johann und Bischof Alois.

Der ESV Wolfau-Oberbergen wurde als 14. Verein im Landesverband Burgenland aufgenommen. Es gab damals 2 Leistungsklassen (1. Klasse und Landesliga), man spielte nur im Winter auf Natureis.

Die Eisstöcke bestanden aus Aluminium-Druckguss sowie Holzplatten und Holzstiel. Der Preis für Stockkörper, Platte und Stiel betrug um die 500 Schilling, im Gegensatz zu heute (2008) beträgt der Preis in etwa 350-400 Euro.

Im Sportjahr 1969/70 wurde mit 2 Mannschaften Meisterschaft gespielt und Igler Herbert, Koller Franz, Krammer Otto und Bischof Alois schafften auf Anhieb als Zweitplatzierter den Aufstieg in die Landesliga.

Die Vereinsgründung von ESV Wolfau-Oberbergen löste auch im übrigen Ort eine Begeisterungswelle aus. Anfangs wollte man einen 2. Verein gründen, doch nach langen und sachlichen Verhandlungen wurde der ESV Wolfau-Oberbergen bei seiner ersten Jahreshauptversammlung am 29.11.1970 in ESV Wolfau umbenannt.

Der Vereinsvorstand wurde neu gewählt. Als Obmann wurde Alfred Ritter sen. bestätigt, Stellvertreter wurde Papst Viktor, Schriftführer Walter Bischof, Kassier Ernst Günther, Die sportliche Leitung übernahm Igler Herbert.

Da der Eisstocksport nun auch im Sommer auf Asphalt gespielt wurde, entschloss man sich in Wolfau ebenfalls eine Asphaltanlage mit 2 Bahnen zu bauen. 1972 wurde im Garten des Gasthauses Ritter mit dem Bau begonnen und 1973 die schöne Anlage fertig gestellt. In den kommenden Jahren veranstaltete der Verein immer ein Sommerfest mit einem Pokalturnier im Gastgarten des Gasthauses Ritter. Ebenso gab es seit 1970 immer am Faschingssamstag den Eisschützenball. Beide Veranstaltungen waren immer sehr gut besucht und erfreuten sich großer Beliebtheit in der Ortsbevölkerung. Ebenso wurde alljährlich ein Tagesausflug vom ESV organisiert und eine Vereinsmeisterschaft abgehalten. Hauptverantwortlich für das Gelingen dieser Veranstaltungen zeigt sich immer wieder der Sektionsleiter des ESV Wolfau Herbert Igler.

1974 hatte der Verein einen schweren Verlust zu beklagen. Obmann Ritter Alfred sen. ist viel zu früh verstorben. Die Führung des Vereines übernimmt der spätere Burgermeister Erich Lehner.

1976 wurden die ersten Meisterschaften auf Asphalt ausgetragen. In den folgenden Jahren gab es sportlich viele Höhen aber auch weniger gute Erfolge wurden im Verein immer wieder überwunden.

1978 legt Erich Lehner sein Amt als Obmann zurück und ihm folgt Ernst Hofer nach.Ernst Hofer führt den Verein als Obmann bis zum Jahre 1984. Danach wird Herbert Schiller neuer Obmann.

Im Jahr 1988 zieht sich der bisherige Sektionsleiter und eigentliche Manager des ESV aus der vordersten Front zurück und übergibt den Sektionsleiterposten an Alfred Ritter jun.

1990 wird ein Generationenwechsel im Verein vollzogen. Mit Alfred Ritter jun. als Obmann, Werner Bischof  – sportl. Leiter, Weiss Josef – Kassier und Wolfgang Koller – Schriftführer werden alle Hauptfunktionen von jüngeren Männern besetzt.

Ein Team um Werner Bischof bemüht sich nun eine 7-bahnige Asphaltanlage zu errichten, da man die 2 Bahnen beim Gasthaus Ritter nicht mehr zeitgemäß findet. Nach sehr schwierigen Verhandlungen im Vereinsvorstand wurde dann doch einstimmig der Bau der neuen Sportanlage beschlossen.

1991 begann man mit dem Bau nahe dem Freibad. Das Grundstück wurde von der Markgemeinde Wolfau zur Verfügung gestellt. 1992 wurde die Anlage fertig und 1993 feierlich eröffnet.

Von nun an wurde der ESV Wolfau vom Landesverband Burgenland jährlich mit der Durchführung der Zielbewerbe sowie Meisterschaften der unteren Spielklassen betraut.

1993 wurde auch dem Bau des Vereinshauses begonnen, welches gemeinsam mit dem Tennis- und Musikverein errichtet wurde.

Im Juli 1996 legt Obmann Alfred Ritter seine Funktion zurück. Obmannstellvertreter Musser  Gerhard führt den Verein bis zur Jahreshauptversammlung 1997, wo er dann als Obmann gewählt wurde.

1997 wird auch das Vereinshaus samt Fassade fertig gestellt. Hauptverantwortlich für den Bau des Vereinshauses zeigte sich seitens ESV der sportliche Leiter Werner Bischof, der mit deinen Ideen und Arbeitseinsatz immer an vorderster Stelle war.

1998 beginnt Werner Bischof seinen Sohn Markus im Weitenstocksport zu forcieren. Markus hat sich durch hartes Training in seinen jungen Jahren sehr gut entwickelt und dem ESV bald zu nationalen und internationalen Ansehen verholfen. Im Jänner 1999 ist es dann soweit, Markus Bischof holt bei der EM im Weitenwettbewerb den Europameistertitel U16.

2001 wird Markus erneut Europameister bei der EM in Deutschland in der Kategorie U18.

Da Markus das Training nur im 20km entfernten Lafnitz ausüben kann, denkt man im Vorstand des ESV erstmals über den Bau einer Weitensportanlage nach. Sein Vater Werner Bischof führt sofort Gespräche mit der Gemeindevertretung über einen möglichen Standort. 2003 wird dann eine Weitensportbahn neben den ESV-Bahnen auf dem Gelände des ehemaligen Mühlbaches errichtet.

Im Oktober 2003 wird die Weitenbahn feierlich eröffnet und zugleich ein Österreich-Cup ausgetragen. Markus behauptet sich in der Elite mit Rang 6.

Neben den Spitzensportlern aus dem ganzen Bundesgebiet war die Politik und Wirtschaft stark vertreten. Die Weitenbahn ist ca. 135,7 m lang.

2003 legt Obmann Musser Gerhard aus gesundheitlichen Gründen seine Funktion zurück. Neuer Obmann wird der bisherige Schriftführer des ESV Wolfgang Koller.

2004 erneut ein schwerer Verlust beim ESV. Vereinswirt sowie ehemaliger Obmann und Sektionsleiter Alfred Ritter verstirbt im Alter von 40 Jahren nach schwerer Krankheit.

Nachdem bei den letzten Eisschützenbällen immer weniger Besucher waren, veranstaltete der Verein an den Faschingssamstagen der folgenden Jahre anstelle des Balles ein Wolfauer „Knödelschießen“.

Immer beliebter wird in den kommenden Jahren die Durchführung des Dorfturnieres im Sommer. Im Jahre 2006 erreichte man mit einer Starterzahl von 28 Mannschaften einen Teilnehmerrekord.

2005 war bis dahin das schwärzeste Jahr in der Vereinsgeschichte des ESV. Zunächst wurde Markus Bischof bei der Staatsmeisterschaft positiv getestet und 18 Monate für alle Sportwettkämpfe gesperrt. Im Dezember 2005 dann der wohl schmerzlichste Verlust im Eisschützenverein. Am Heiligen Abend verstirbt völlig unerwartet der sportliche Leiter Werner Bischof im 51. Lebensjahr.

Der Verein hat somit seinen Motor und Ideengeber sowie der Landesverband Burgenland seinen Weitenfachwart verloren.

2007 ein geniales Comeback von Markus Bischof. Er wird auf Anhieb bei der Staatsmeisterschaft im Weitenbewerb in Mönichwald 3. und verpasst die EM-Teilnahme nur um 6cm.

2011 wurde Bernd Koller als neuer Obmann gewählt. Er folgt damit Wolfgang Koller nach.

Im Jahr 2012 konnte Markus Bischof nach herausragenden Leistungen der letzen Jahr das erste Mal in seiner Karriere und auch in der Geschichte des ESV Wolfau einen WELTMEISTERTITEL erreichen. Gelungen ist ihm dieser Erfolgmit der Weitenmannschaft in Waldkraibrug / Deutschland.

Nur wenige Monate später feierte die Mannschaft mit Josef Weiss, Hannes Rath, Thomas Koch, Bernd Koller und ebenfalls Markus Bischof den Sieg in der Regionalliga Bgld/NÖ und darauf folgend den ungefährdeten Klassenerhalt in der Bundesliga Herren (3. Platz Vorrunde). Dies war in der Geschichte des ESV Wolfau die beste Mannschaftsplatzierung.

2014 wurde Markus Bischof erneut Team-Weltmeister in Innsbruck.

2014 nahm der ESV Wolfau auch das erste mal bei einer Mixed Meisterschaft (2 Damen und 2 Herren) teil. 2015 waren es dann bereits 2 Mixed Mannschaften.

Eine Premiere gab es auch 2015 mit der erstmaligen Teilnahme einer Damenmannschaft an einer Meisterschaft des Landesverbandes.

2015 konnte sich die erste Herren-Mannschaft bereits das vierte Jahr in Folge in der Bundesliga halten.

Zusätzlich gab es den ersten Landesmeistertitel im Mixed Bewerb im Winterbewerb durch Rosita Hinterhofer, Barbara Fugger, Hannes Rath und Josef Schmid. Bei der ÖM wurde nach guten Leistungen der 9. Platz erreicht.

Im Februar 2016 gelang Markus Bischof erfolgreich die Titelverteidigung des Weltmeistertitels im Eisstock-Weitensport Mannschaftsbewerb. Im Einzel musste er sich leider mit der blechernen Medaille (4. Platz) zufrieden geben – was aber gleichzeitig seine derzeit beste Platzierung bei Weltmeisterschaften darstellt.

Eine weitere ESV-Premiere gab es durch die erstmalige Teilnahme einer Damen-Mannschaft bei einer Winter-Landesmeisterschaft in welcher der Vizemeister-Titel erreicht werden konnte. In der Sommermeisterschaft konnten die Damen diesen 2. Platz auch erreichen und schafften zudem den Aufstieg in die Bundesliga der Damen. Die Spielerinnen waren Barbara Bischof,Rosita Hinterhofer, Jacqueline Fugger, Sabrina Bischof und Barbara Knöbl

Auch die traditionellen Veranstaltungen des ESV das Knödelschiessen und das Dorfturnier (Sieger: SPÖ Wolfau) wurden wieder mit großer Teilnahme veranstaltet. Auf diesem Wege nochmals vielen Dank an alle Helfer und Unterstützer.

Die Herren-Mannschaft des ESV konnte den Klassenerhalt in der Bundesliga leider nicht schaffen und man  musste nach 5 Jahren wieder in die Regionalliga absteigen. Dies war sicher auch ein Grund dass nach der Sommer-Saison mehrere Spieler den ESV um die Freigabe gebeten haben um ihre Chance bei höherklassigen Vereinen nutzen zu können. Auf diesen Weg wünschen wir diesen Spielern alles Gute. Für den ESV gilt es die Abgänge im nächsten Jahr soweit als möglich zu kompensieren.

Abgänge: Markus Bischof, Josef Schmid, Rosita Hinterhofer, Barbara Knöbl

Das Jahr 2017 begann sportlich mit dem Landesmeistertitel im Mannschaftsspiel für den ESV mit den Spielern Hannes Rath, Thomas Koch, Bernd Zambo, Marc Weiss und Bernd Koller. In der Regionalliga musste man jedoch den sofortigen Wiederabstieg in Kauf nehmen.

Am 01.03.2017 verstarb völlig unerwartet Josef Weiss der langjährige Kassier und einer der erfolgreichsten Sportler des Vereins im Alter von nur 56 Jahren.

Im Jahr 2019 schaffte der ESV mit den Spielern Rath Hannes, Koch Thomas, Zambo Bernd, Zambo Ernst und Koller Bernd den Wiederaufstieg in die neu gestaltete Bundesliga 2 und konnte dort sofort den weiteren Aufstieg in die Bundesliga 1 im Jahr 2020 schaffen. D.h. ab den Jahr 2020 gibt es 1:1 Direktduelle gegen die besten österreichischen Mannschaften.

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